Fahrzeuge & Technik
Die sagenumwobenen großen, roten Autos…
Wir verfügen gegenwärtig über ein LF-8.
Das Löschgruppenfahrzeug 8 (kurz: LF 8) ist das kleinste jemals genormte Löschgruppenfahrzeug der deutschen Feuerwehren. Es war nach DIN 14530 Teil 7 (zuvor nach DIN 14530 Blatt 16 und Blatt 7) genormt, welche 1991 außer Kraft trat. Seine Standardbeladung war primär auf die Brandbekämpfung ausgerichtet und umfasste auch eine vierteilige Steckleiter.
Man unterschied nach der letzten Norm von 1986 das LF 8 leicht (mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6 Tonnen), das LF 8 mittel (mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen) und das LF 8 schwer (mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 9 Tonnen). Das LF 8 leicht besaß eine Heckbeladung oder pro Seite nur einen Geräteraum. Auf ihm war regelmäßig nur die verpflichtende Standardbeladung verlastet. Das LF 8 mittel besaß Straßenantrieb und führte die nunmehr genormte Zusatzbeladung zur Technischen Hilfeleistung mit. Es verfügte über zwei Geräteräume pro Seite. Das LF 8 schwer besaß überdies in der Regel einen Allradantrieb. Mit einer zulässigen Gesamtmasse von unter 7,5 Tonnen konnten und können einige Varianten des LF 8 mit einem Führerschein der Klasse 3 (beziehungsweise heute auch mit der Klasse C1 oder dem großen Feuerwehrführerschein) gefahren werden. (Text: Wikipedia)
Das Fahrzeug wurde von der Wehr im Mai 1993 übernommen und wird somit in 2024 dann 31 Jahre alt. Früher hielten die Fahrzeuge ewig – und dann noch drei Tage. Heutzutage ist das leider nicht mehr so und man merkt auch unserem LF-8 den Zahn der Zeit an. Vor allem aber haben die Fahrzeugaufgaben in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen und es ist daher auch viel mehr Material und Gerät auf das Fahrzeug verlastet worden. Und so ächzt und stöhnt unser Senior unter der Last der Technik und der des Alters. Ein Austausch ist gar nicht so einfach.
Neue Fahrzeuge nach Norm werden heute auf eine Gesamthöhe von 3,30 mtr gebaut. Die Durchfahrtshöhe unserer Tore beträgt aber nur 3,26 mtr. Das fängt´s schonmal an. Man kann sich schon von den Herstellern kleinere/niedrigere Fahrzeuge bauen lassen, weicht dann aber wieder von der Norm ab und dann wird’s mal wieder teurer.
Das Fahrzeug ist seit 2016 als Einsatzmittel in der Kreisbereitschaft des Landkreises im Wasserförderungszug gelistet und hat in diesem Zusammenhang bereits mehrere KatS-Einsätze erfolgreich hinter sich gebracht.
Aber wir haben auch noch ein TLF 2000/3000.
Das Fahrzeug wurde schon Jahre vor der Ausschreibung und Bestellung konzipiert. Mit einem Löschwassertank von 2.400 ltr gilt es nach Norm als TLF 2000, also als ein Tanklöschfahrzeug mit einer Truppkabine (3 Einsatzkräfte) und einem Löschwassertank von mindestens 2.000 ltr. Die Bezeichnung TLF 3000 für das Fahrzeug ist umstritten. Einige gehen davon aus, daß man das Fahrzeug dann, wenn es Schaummittel und neben Wasser, Schaum und Pulver ein weiteres Löschmittel mitführt und dann auch noch über 14 ton wiegt, als TLF 3000 führen kann. Das Fahrzeug erfüllt alle drei Kriterien. Darüber hinaus müssen die Vorgaben für die Normung als TLF 2000 natürlich erfüllt sein.
Das Fahrzeug ist geländefähig (nicht geländegängig!), verfügt über eine Wattiefe von rd. 80 Zentimetern und ist singlebereift. Das verleiht ihm im schwierigen Gelände eine enorme Durchzugskraft. Bei uns ist es das erstausrückende Fahrzeug und wird mit einem Maschinisten, einem Truppmann und einem Truppführer mit Gruppenführerausbildung besetzt. So ist gewährleistet, daß das ersteintreffende Fahrzeug eine gute erste Lageeinschätzung von der Einsatzstelle an die nachrückenden Kräfte geben und gleichzeitig erste, ggf. lebensrettende Maßnahmen einleiten kann.
Dieser hohe taktische Einsatzwert relativiert sich häufig im Verlauf von Brandeinsätzen, denn dann ist das Fahrzeug wahlweise eine Pumpenstation oder aber ein Wasserträger für die Brandbekämpfung.
Das Fahrzeug hat, im Vergleich zu anderen Fahrzeugen seiner Fahrzeugklasse, einen relativ großen Aufbau und einen langen Radstand. Aber nur so ist es möglich, weiteres Gerät darauf zu verlasten, das in weiteren Notlagen wie Unfällen benötigt wird. Hierzu gehören Brech- und Öffnungswerkzeuge, Material für die Bekämpfung von Umweltschäden oder Rettungseinsätze in stehenden Gewässern.
Das Fahrzeug wurde in 2017 in Dienst gestellt und ist im Kreisbereitschaftszug für den Wassertransport gelistet. Auch dieses Fahrzeug hat seine Leistungsfähigkeit bei diversen Auswärtseinsätzen unter Beweis stellen können.
Technik bei der Feuerwehr.
Da denken viele eben an die großen roten Fahrzeuge. Aber diese Fahrzeuge sind auch noch vollgestopft mit Technik und Schutzausrüstungen für die Einsatzkräfte. Unsere Fahrzeuge verfügen über Aggregate und Geräte für folgende Einsatzlagen und Zwecke…
Mobile Pumpen, zum Teil als reine Wasserpumpen zur Löschwasserförderung (auch über lange Wegstrecken als Verstärkerpumpen), zur direkten Brandbekämpfung, aber auch als Schmutzwasserpumpe mit enormen Förderleistungen.
Motorsägen und die dazugehörige Schutzausrüstung ermöglichen alle Einsätze, bei denen Holz eine wichtige Rolle spielt. Das kann ein kleiner oder riesengroßer Baum sein, der auf die Straße gefallen ist. Aber auch beim zusägen von Konstruktionsholz bei Rettungseinsätzen braucht man funktionierende Sägen und Einsatzkräfte, die sie sicher und effizient bedienen können.
Hand- und Stielwerkzeuge wirken in moderner Feuerwehrausrüstung manchmal ein wenig aus der Zeit gefallen. Tatsächlich aber sind auch sie wichtige Ausrüstungsgegenstände. Das beginnt bei Spaten und Schaufeln, geht über die ungeliebte Patsche für die Vegetationsbrandbekämpfung und die Dunghacke um organisches Material auseinanderziehen zu können, bis hin zu speziellen Wiedehopfhacken, Giurgiu-Tools und Pulaski-Äxte.
All das wird man immer wieder im Zusammenspiel mit Schläuchen und wasserführenden Armaturen im Einsatz sehen können. Denn in vielen Einsätzen lassen Einsatzleiter immer auch eine Löschwasserversorgung vom Fahrzeug oder einer nahegelegenen Entnahmestelle an die Einsatzstelle verlegen. Hier gilt das Prinzip „vor die Lage kommen“. Darunter verstehen wir, uns so aufzustellen, daß wir jederzeit auf eine sich dynamisch entwickelnde Lage nötigenfalls mit Wasser reagieren zu können. Bei einem Fahrzeugbrand mit eingeklemmter Person ist das überlebenswichtig – für alle Beteiligten.
Die Wasserversorgung wird gewöhnlich in die Abschnitte „Wasserbesorgung“ für den Bereich Wasserentnahmestelle bis zur Pumpe und „Wasserversorgung“ von der Pumpe bis direkt vor den möglichen oder tatsächlichen Brandherd aufgeteilt.