Hilf Dir selbst
…sonst hilft Dir keiner? Grundsätzlich gilt, daß die Feuerwehr immer hilft. Es gibt Einsatzlagen, die nicht mehr oder vielleicht sogar noch nicht im Einsatzspektrum einer Feuerwehr liegen oder in denen ein Feuerwehreinsatz keinen Sinn macht. Tatsächlich gibt es auch Situationen, in denen wir gar nicht tätig werden dürfen.
Schiebt sich zum Beispiel das Grundwasser durch die unteren Bodenschichten und überflutet Äcker, Wiesen und Gärten, dann wird es zwangsläufig auch früher oder später in undichten Kellern stehen. „Wohin mit dem Wasser?“ fragt sich in dem Moment aber nicht nur der Besitzer, sondern auch unser Einsatzleiter. Das Wasser aus dem Keller in den ohnehin schon überfluteten Garten zu pumpen macht nicht so ganz viel Sinn, denn dann würde man das Wasser nur im Kreis pumpen. Das wäre also kein Einsatz für die Feuerwehr. Kommt das Wasser aber als Oberflächenwasser durch Türen und Lichtschächte, dann kann man als Erstmaßnahme mit Sandsäcken arbeiten. Das wäre durchaus einen Feuerwehreinsatz wert.
Aber Hausbesitzer können auch prophylaktisch tätig werden und das Haus gegen eindringendes Wasser sichern.
Gleiches gilt auch für Bäume auf dem eigenen Grundstück. Baumgutachter können bewerten, welcher Baum noch standfest ist und auch den nächsten Sturm übersteht. Bäume die das Ende ihrer Lebensphase erreicht haben, geschwächt sind oder anderweitig Schaden anrichten können, sollte man professionell entnehmen lassen. Bäume, die erstmal umgestürzt sind und keine weitere Gefahr darstellen, sind kein Aufgabenfeld für die Feuerwehr. Würden wir aus Gefälligkeit tätig werden, würden wir in den Markt der Garten- und Landschaftsbauer eingreifen – und wären ggf. sogar teurer als ein Profi.
Die Vorhersagen der Wetterdienste sind heutzutage schon ziemlich verlässlich. Und auch wenn ein Sturm beim letzten Mal vielleicht gar nicht so schlimm war, kann das beim nächsten Mal schon ganz anders aussehen. Klug ist, wenn seine Markisen, Sonnenschirme und Gartenmöbel dann so oder so gegen mögliches Herumfliegen gesichert hat.
Insgesamt kann man sagen, daß es immer besser ist, sich auch mal eine abstrakte Notlage vorher vorzustellen und ein Szenario vorher gedanklich durchzuspielen, als später Notfälle billigend in Kauf zu nehmen.